Am ersten Wochentagsgottesdienst des Jahres besuchte Bischof Bernd Bornhäusser die Gemeinde Stuttgart-Mühlhausen. In die Freude darüber mischte sich Wehmut, da das Kirchengebäude an diesem Mittwoch entwidmet wurde.
Gleich zu Beginn seiner Predigt ging der Bischof auf diese Besonderheit des Gottesdienstes ein. Dass alle Gemeindevorsteher des Kirchenbezirks und die Gemeinde Remseck anwesend seien, zeige deren Mitgefühl für die Kirchenmitglieder von Mühlhausen. Er wünschte den Versammelten, dass sie der Gottesdienst so stärken möge, als reiche Jesus ihnen selbst die Hand.
Dann nannte der Bischof ein paar Daten aus der Gemeindechronik. Daraus ging unter anderem hervor, dass das Kirchengebäude im August 1966 geweiht wurde. In den mehr als 50 Jahren seines Bestehens sei darin ein Stück Heimat der Seele, Liebe und Eintracht erfahrbar gewesen. Den Gemeindemitgliedern empfahl Bischof Bornhäusser, diese guten Empfindungen in die neue Gemeinde mitzunehmen.
Als Grundlage für seine Wortverkündigung verwendete der Bischof den Segenswunsch aus 2. Korinther 13,13: »Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!« Segen sei ein Geschenk Gottes, Begleitung und Beistand, aber auch stets mit einer Aufgabe verbunden. So sei
als Aufgabe beinhalte.
Dieser Segen, der am Ende eines jeden Gottesdienstes stehe, möge die Kirchenmitglieder von Mühlhausen auch künftig begleiten, wenn sie mit den Gläubigen aus Remseck eine neue Gemeinde bilden.
Zu weiteren Predigtbeiträgen bat der Bischof den Bezirksevangelisten Manfred Keim und den Priester, der den Gemeindevorsteher von Mühlhausen unterstützt, an den Altar.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls trug der Gemeindevorsteher, Evangelist Werner Sigrist, die Kurzchronik von Mühlhausen vor. Hieraus war unter anderem zu entnehmen, dass aus ersten Anfängen 1924 die Gemeinde im Jahr 1955 gegründet worden war. Im Rahmen des Schlussgebetes profanierte der Bischof das Kirchengebäude. Im Anschluss gab es noch einen kleinen Imbiss.
Musikalisch wurde der Gottesdienst nebst Orgel von einem gemischten Chor und einem Orchester mitgestaltet, die von Sängern und Spielern aus Mühlhausen und Remseck gebildet wurden. Künftig werden die beiden Gemeinden zusammengelegt und in der Kirche Remseck eine neue Heimat finden.
Die Zusammenführung war erforderlich geworden, da die seelsorgerische Betreuung durch Wegzüge und Ruhesetzungen von priesterlichen Ämtern nicht mehr gewährleistet ist. Zudem erfolgt am darauffolgenden Sonntag die Ruhesetzung des Gemeindevorstehers, der die Altersgrenze bereits erreicht hat.
Unter Abwägung aller baulichen Vor- und Nachteile war die Standortentscheidung zugunsten des Kirchengebäudes in Remseck gefallen. Einer der Aspekte war der barrierefreie Zugang zum Kirchenschiff.
Bericht/Bilder: DB