Zum Gottesdienst an Karfreitag besuchten Apostel Jürgen Loy und Bischof Bernd Bornhäusser die Gemeinden Bad Cannstatt und Neugereut, dazu eingeladen war die Gemeinde Mühlhausen.
Die Kirche in Neugereut füllte sich zusehends, während Orgel, gemischter Chor und Orchester die Versammelten mit musikalischen Beiträgen auf den Gottesdienst einstimmten.
Predigtgrundlage für den Karfreitagsgottesdienst war Matthäus 27,50-52: „Aber Jesus schrie abermals laut und verschied. Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.“ Als weitere Einstimmung auf das Geschehen an Karfreitag trug ein im Ruhestand befindlicher Priester die Bibellesung aus Johannes 19,16-30 vor.
Wie ein roter Faden zog sich die Aussage: „Schau hin nach Golgatha“ aus dem Vortrag des Chores durch den Gottesdienst. Man wolle eigentlich nicht auf das furchtbare Geschehen am Kreuz sehen, so der Apostel, zumal man meinen könne, dass das Böse gesiegt habe und Gott scheinbar machtlos sei. Dann erläuterte der Apostel, dass die Ereignisse von Gott zugelassen und längst vorausgesagt gewesen seien. Auch heute noch habe Gott alles in seinen Händen. Denjenigen, die gerade eine Leidenszeit durchleben müssten, gab der Apostel als Trost und Kraftquelle mit, dass Gott auch und gerade für sie da sei. Im Weiteren ging der Apostel darauf ein, dass neben dem Hinschauen auch das Hinhören wichtig sei. Dann könne man nicht nur den Schrei der Angst und Verzweiflung Jesu hören, sondern auch seinen Schrei der Befreiung und des Sieges: „Es ist vollbracht!“ Anhand der im vorgelesenen Bibelwort geschilderten Ereignisse zeigte der Apostel schließlich auf, dass nach jenem einzigartigen Geschehen an Karfreitag nichts mehr so gewesen sei wie vorher. Dies habe Auswirkungen bis heute und in die Zukunft mit der biblisch verheißenen Wiederkunft Jesu.
Bischof Bornhäusser wurde um einen Predigtbeitrag gebeten, in dem er unter anderem darauf hinwies, dass man mit den Steinen, die im Weg lägen, auch etwas bauen könne.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls setzten Chor und Orchester den musikalischen Schlusspunkt mit dem von Christian Fürchtegott Gellert getexteten Lied „Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken“ in einer Bearbeitung von Andreas Ostheimer.