Am 11. März 2019 fand in der katholischen St. Karl Borromäus-Kirche in Winnenden wie in den Vorjahren eine Gedenkfeier für die Opfer des Amoklaufes vor zehn Jahren statt. An der Feier beteiligten sich die katholische, die evangelische und evangelisch-methodistische Kirchengemeinde sowie die neuapostolische Gemeinde Winnenden und die Volksmission.
Pfarrer Warmuth (Katholische Kirche) betonte in seiner Begrüßung das Zusammenwachsen dieser christlichen Konfessionen, das sich aus dieser heute noch unfassbaren Tat ergeben hat. Wichtig sei sich mit den Opfern zu verbinden und nicht nur ihrer zu gedenken. Die Opfer wurden namentlich vorgelesen und die Gemeinde antwortete zu jedem Namen „ich bin hier“. Damit wurde zum Ausdruck gebracht, dass der Tod nicht das Ende darstellt, sondern nur eine Verwandlung, den Einzug in eine andere Welt.
Nachdem Pastor Thomas Mozer den 23. Psalm "Der Herr ist mein Hirte ..." zitierte, verwies Karl Baumgart von der evangelischen Landeskirche auf die Wichtigkeit, in unserer Umgebung sensibel und achtsam zu sein, um zu erkennen was nicht richtig ist. Gott sei in der Lage zu heilen und eine neue Zukunft zu gestalten. Dies unterstrich er mit dem Psalm-Lied “Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird …“ (Psalm 126).
Pfarrer Warmuth lud im Anschluss an ein Fürbittgebet die rund 350 Kirchenbesucher ein, an der im vorderen Teil der Kirche aufgebauten Klagemauer eine schriftliche Botschaft anzubringen oder nur ein stilles Gebet an Gott zu richten, während die gesamte Kirchengemeinde das Lied „O Lord hear my pray’r“ intonierte.
Gemeindeevangelist Thomas Ziegler (Neuapostolische Kirche) ging in seiner Meditation auf den Willen Gottes ein, der möchte, dass allen Menschen geholfen werde und beendete die Feier mit Gebet und Schlusssegen.
Musikalisch eindrucksvoll begleitet wurde die Feier durch den gemischten Chor der neuapostolischen Gemeinde Winnenden, der tatkräftig von Sängerinnen und Sängern aus den Nachbargemeinden Steinach und Schwaikheim unterstützt wurde, sowie durch ein Streichensemble unter Leitung von Jörg Elfner. Vorgetragen wurden u.a. die Lieder „Schenk deinen Frieden“ und „Lass Du mich stille werden“.
Zum Ende des Tages wurden alle Teilnehmer eingeladen, sich mit den bereitgestellten Kerzen bei der Lichterprozession zur Albertville-Schule anzuschließen.
Bericht: VK
Bilder: ME