(20.03.2016) Bereits beim Betreten des Gotteshauses war zu sehen und zu hören, dass ein besonderer Gottesdienst bevorstand.
Viele Besucher begrüßten sich sehr herzlich bereits im Foyer. Vor dem Gottesdienst stimmten sakrale Musikstücke die Besucher auf den Palmsonntag ein, vorgetragen wurden diese auf einem Piano und begleitet von einer Querflötensolistin.
Der seltene Anlass „Goldene Konfirmation“ ließ eine besonders feierliche Atmosphäre entstehen: 23 ehemalige Konfirmandinnen und Konfirmanden aus dem Cannstatter Bezirk waren, teils mit ihren Ehepartnern, zu diesem Fest gekommen. Bezirksältester Jörg Friedrich besuchte hierzu die Gemeinde Bad Cannstatt und führte diesen Gottesdienst durch. „So nimm denn meine Hände und führe mich“ sang die Gemeinde zu Beginn des Gottesdienstes.
Anlässlich des christlichen Feiertages „Palmsonntag“ erfolgte vor der Predigt eine Bibellesung aus Sacharja 9, Vers 9 und aus Psalm 118, die Verse 22-26:
„Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze!
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin …
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom HERRN geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen.
Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
O HERR, hilf! O HERR, lass wohlgelingen!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN!
Wir segnen euch, die ihr vom Hause des HERRN seid“
Zu Beginn begrüßte der Bezirksälteste besonders die Glaubensgeschwister, die auf den Tag genau vor fünfzig Jahren ihr Konfirmationsgelübde abgelegt hatten. Wenn es in der Rückschau nicht nur Jubeltage gab, so können doch alle Anwesenden dankbar auf die Konfirmation und die zurückliegenden fünfzig Jahre schauen und mit in das vom Chor vorgetragene Lied einstimmen „Nun danket alle Gott“. Der Bezirksälteste Friedrich erwähnte, dass der damalige Bezirksapostel Streckeisen die Konfirmation in Bad Cannstatt durchführte und als Textwort für den Gottesdienst den zweiten Teil aus der heutigen Lesung verwendete: „ Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein“. An dieses damals gegebene Wort war sicher auch eine besondere Erwartung geknüpft.
Im Rückblick auf die vergangenen fünfzig Jahre muss man sicher feststellen, dass nicht alles so geworden ist, wie man es sich wohl vorgestellt oder erhofft hatte. Doch, wie auch schon in der Bibel zu lesen ist, sind wir Menschen vor Kummer und Sorge nicht verschont, Gott aber wendet sich uns in schwierigen Tagen zu und lässt uns nie alleine. Auch an Jesus hatten die Menschen eine besondere Erwartung geknüpft. Sie hatten die Vorstellung, dass der Messias sie vom Joch der Römer befreien würde. Doch Jesus entgegnete, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei. Er hatte von Anfang an klar gestellt, dass es sein Auftrag ist, das Evangelium zu verkünden. Die Wunder, die er zu seiner Zeit tat, sollten den Menschen als Zeichen dienen. Doch viele waren damals enttäuscht und wandten sich ab.
Der Bezirksälteste zitierte einen Satz aus dem Konfirmandenbrief von vor 50 Jahren: „ Er wird dich mit seinen Fittichen decken und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln“. Wer sich im Glauben und Gebet an diese Zusage halte, könne nicht enttäuscht werden.
Zu einem Predigtbeitrag wurde der Vorsteher der Gemeinde Stuttgart-Bad Cannstatt, Hirte Manfred Keim, an den Altar gebeten. Er ging nochmals auf die Bedeutung dieses besonderen Tages ein – Ein Tag, den der Herr gemacht hat – und der eine erneute Stärkung und Bestätigung des Glaubens auf unserem Lebensweg ist. Hirte Keim betonte, dass der Palmsonntag ein Höhepunkt im Wirken Jesu gewesen sei.
Nach einem weiteren Wortbeitrag durch Hirte Holger Brehm und die Überleitung auf das Heilige Abendmahl bereitete sich die Gemeinde auf die Feier des Heiligen Abendmahles vor mit dem Lied „Nur einen Wunsch, nur ein Verlangen hab ich für dich du liebes Herz“.
Danach endete dieser besondere Gottesdienst mit dem Gebet des Bezirksältesten.
Text: HH
Bilder: SL