(22.02.2015) Gleich zwei Dirigenten traten zum Lied, das zu Beginn des Gottesdienstes auf die Predigt des Apostels Jürgen Loy an diesem Sonntag in Winnenden überleitete, vor ihre Chöre: Zum einen der Leiter des gemischten Chores und zum anderen der Dirigent des Gebärdensprachenchores, der mit der sehenden Gebärdenpoesie den Text des gemeinsam gesungenen Chorals: »Der Herr ist mein Licht« darstellte.
Hintergrund war die Ruhesetzung eines Priesters, der mehr als 15 Jahre in der Gemeinde der Hörgeschädigten tätig war. Aus Rücksicht auf die zum Teil weite Anreise vieler Teilnehmer, begann der Gottesdienst erst um zehn Uhr.
Als Grundlage für seine Predigt hatte der Apostel Kolosses 3, 12 vorgelesen: »So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld«.
In seiner Predigt, die synchron in Gebärdensprache dargestellt wurde, betonte der Apostel, dass die neuen Kleider, von denen Paulus an die Gemeinde Kolossä schreibt, keine Sonntagskleidung sei, sondern in der Praxis des täglichen Lebens getragen werden solle, die der Nächste sehen könne. Der Begriff der »Auserwählten Gottes« sei weniger eine Auszeichnung als vielmehr eine Aufgabe, so der Apostel weiter. Das Wissen, von Gott geliebt zu sein, sei der Antrieb, um selbst mit Liebe zu dienen. Im Weiteren erläuterte der Apostel, wie die Gläubigen die im vorgelesenen Bibelwort aufgezählten Eigenschaften als solche »neuen Kleider« zur Ehre Gottes tragen können. Vor dem Hintergrund des eine Woche darauf stattfindenden Gottesdienst zum Gedenken der Verstorbenen erhielten die genannten Eigenschaften bei den Fürbittgebeten für deren Seelen ein besonderes Gewicht, betonte der Apostel.
Auch der Priester, der nach 22 Jahren Amtstätigkeit an diesem Sonntag altershalber in den Ruhestand trat, wurde um einen Wortbeitrag gebeten. Zur Vorbereitung auf die Ruhesetzung trugen die Chöre das Lied: »Ein Stein fällt ins Wasser« vor. In seiner Ansprache bescheinigte der Apostel dem Priester, dass er ein ruhender Pol in seinem Amt gewesen sei.
Nach dem Schlusslied: »Gott mit Euch, bis wir uns wiedersehn!« waren alle Anwesenden noch zu einen kleinen Imbiss im Untergeschoß der Kirche eingeladen.