Schon eine halbe Stunde vor Beginn war der Kirchensaal nahezu voll besetzt und die Erwartung auf den bevorstehenden Gottesdienst mit Apostel Jürgen Loy spürbar.
Dieser Gottesdienst war im Jahresplan nicht vorgesehen und kurzfristig für die Doppelgemeinde Bad Cannstatt/Neugereut angesetzt worden. Dazu eingeladen war auch die Kirchengemeinde Stuttgart-Mühlhausen, weil Hirte Wolfgang Herold, der dort zwei Jahre als Gemeindevorsteher gedient hatte, in den altersbedingten Ruhestand verabschiedet wurde.
Als Grundlage seines Dienens verwendete der Apostel das Bibelwort aus Maleachi 3, Vers 1: „Siehe, ich will meinen Boten senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt! spricht der HERR Zebaoth.“ An den Beginn seiner Predigt stellte Apostel Loy den Gedanken aus dem vom Kinderchor vorgetragenen Lied: „Eine Tür tut sich auf für mich …“ und bat die Gottesdienstteilnehmer, ihr Herz für das Wirken des Heiligen Geistes zu öffnen. Bezug nehmend auf den zweiten Teil des vorgelesenen Bibelwortes führte der Apostel aus, dass der Herr zu dem komme, der ihn suche. Den Herrn suchen geschehe zum Beispiel im Fragen nach dem Willen Gottes und darin, dass man verlangend nach seiner Gnade ist. Der Herr werde seine Braut in seinem Tempel suchen, in der Kirche Christi, dort wo die Apostel die Seelen auf seine Wiederkunft vorbereiten.
Zu einem Wortbeitrag wurde Hirte Wolfgang Herold aus der Gemeinde Stuttgart-Bad Cannstatt an den Altar gebeten. Er legte der Gemeinde die Frage vor, was sie heute Morgen gesucht habe? Das Wichtigste sei doch gewesen, das Haus Gottes aufzusuchen und somit die Nähe des Herrn zu suchen und zu erleben.
Bezirksältester Jörg Friedrich, der ebenfalls um einen Predigtbeitrag gebeten wurde, machte darauf aufmerksam, dass manchmal an der falschen Stelle nach etwas gesucht werde. Gott werde den richtig führen, der nach seinem Willen fragt.
Eine besondere Prägung erhielt der Gottesdienst dadurch, dass der Apostel acht Kindern aus verschiedenen Gemeinden des Kirchenbezirks das Sakrament der Heiligen Versiegelung spendete. In seiner Ansprache an die Eltern erwähnte der Apostel, dass diese Handlung Augenblicke des Segens und auch Augenblicke der Erinnerung seien. Er führte in diesem Zusammenhang das Prophetenwort aus Jesaja 43, Vers 1 an: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“. Wichtig sei es, sich auch in der Erziehung durch den Heiligen Geist leiten zu lassen und den entsprechenden Raum zu schaffen, damit sich die Gabe Heiligen Geistes in den Kindern entfalten kann.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahles verabschiedete der Apostel den Hirten Herold nach fast 40jähriger Amtstätigkeit in den Ruhestand und beendete danach den feierlichen Gottesdienst mit Gebet und Schlusssegen.