(29.03.2015) Zu den Klängen eines Orchesters füllte sich das in dezenten Farben gehaltene Oval des Kirchenschiffs an diesem Palmsonntag mit Menschen.
Der anschließende, vom Orchester begleitete Chorvortrag: »Tut mir auf die schöne Pforte« passte sowohl zum Palmsonntag als auch zum Wiederbezug der am bisherigen Platz neu errichteten Kirche in der Bad Cannstatter Dennerstraße. Dann hörten die Gottesdienstteilnehmer zum ersten Mal die weichen Klänge der zum Teil neu aufgebauten Pfeifenorgel.
Während die Kirchenbesucher zu Beginn des Gottesdienstes das von Philipp Friedrich Hiller getextete »Sieh, dein König kommt zu dir« sangen, trat Bezirksapostel Michael Ehrich an den Altar des rund 270 Plätze umfassenden Gottesdienstraums. Als Bibelwort für seine Predigt verwendete er Matthäus 21,10: »Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und fragte: Wer ist der?«.
Zuerst hieß der Bezirksapostel alle Anwesenden willkommen und bekräftigte die im bereits zuvor vom gemischten Chor mit Orgelbegleitung vorgetragenen Lied: »Komm her, freu dich mit uns« enthaltene Aussage: »Gott will mitten unter uns sein«. Selbst wenn die neu erbaute Kirche sehr schön geworden sei, müsse man sich im Klaren darüber sein, dass auch dieses Gebäude endlich sei, so der Bezirksapostel. Nachdem er einige Auszüge aus der Gemeindechronik vorgelesen hatte, vollzog er den Weiheakt, zu dem sich die Versammelten erhoben. Anschließend dankte er im Gebet Gott für seinen Schutz und Beistand. Er schloss den Dank an für alle Opfer, die zur Errichtung beigetragen hatten – die Kirche beansprucht keine Staatszuschüsse, sondern finanziert sich selbst aus Opfern und Spenden –, und dankte der Gemeinde, der Abteilung Bau/Unterhalt der Kirchenverwaltung, den Architekten und Ingenieuren, den Bauhandwerkern den Behörden.
Mit einer Lesung aus Markus 11,1 - 11 wurden die Versammelten in das Geschehen an Palmsonntag eingeführt. In seiner Predigt hob der Bezirksapostel die heilsgeschichtliche Bedeutung dieser historischen Begebenheit heraus. Auch zog er eine Parallele zwischen dem Einzug Jesu in Jerusalem und der Gemeinde in ihr neues Kirchengebäude. Er erläuterte ferner, dass zu der Zeit, als Jesus – zugleich wahrer Gott und wahrer Mensch – über die Erde ging, viele, die es hätten wissen müssen, ihn nicht als Erlöser erkannt hätten. Die Gläubigen in heutiger Zeit rief der Bezirksapostel dazu auf, Gott nicht in ihre eigene Vorstellungswelt pressen zu wollen. Es gelte, Gottes Barmherzigkeit und Liebe zu allen Menschen zu erkennen. Jesus habe ein neues Gottesbild gezeigt, das den liebenden Vater, der den Menschen nahe sei, in den Mittelpunkt stellte.
Zu weiteren Wortbeiträgen bat der Bezirksapostel den Apostel Jürgen Loy und den Bezirksältesten Wolfgang Oehler an den Altar. Überleitend trug der gemischte Chor jeweils ein Lied vor.
Hochfeierliche Augenblicke und Höhepunkt des Weihegottesdienstes waren es, als Heiliges Abendmahl erstmals im neuen Sakralraum gefeiert wurde.
Den fulminanten musikalischen Schlusspunkt setzten Chor und Orgel mit der dritten Strophe »Dir [Herr], der du kommst, dir singen wir« des Chorals »Er kommt, er kommt, der starke Held« von Johann Adam Hiller.
Anschließend nützten viele Gottesdienstbesucher die Gelegenheit, sich in den neuen Räumlichkeiten umzusehen. Gelegenheit, sich in dem modernen, neuen Kirchengebäude umzusehen, wird es auch am Tag der offenen Tür geben, der am Sonntag, 19. Juli 2015 stattfindet. Er beginnt mit einem Gottesdienst um zehn Uhr. Bis zum abschließenden Konzert am Abend dieses Tages stehen die Räumlichkeiten des Kirchengebäudes zur Besichtigung offen.
Für die Planung und Bauleitung des Kirchengebäudes zeichnet Architekt Jochen Uhlmann (von Mühleisen und Partner, Stuttgart) verantwortlich, die Projektleitung hatte Architektin Katrin Klenk von der Abteilung Bau/Unterhalt der Kirchenverwaltung der Gebietskirche Süddeutschland.
Auf der Website der Gebietskirche Süddeutschland findet sich zum neuen Kirchengebäude ein
Bericht .