Am Sonntag, 22. Mai 2022, war es nach langer Zeit wieder einmal möglich, dass die älteren Glaubensgeschwister aus dem Kirchenbezirk Stuttgart-Bad Cannstatt gemeindeübergreifend gemeinsam Gottesdienst feierten. Er fand in der großen Kirche in Waiblingen statt, Schorndorfer Straße 40.
Neben der Möglichkeit, in Präsenz dabei zu sein, konnten die Glaubensgeschwister via Internet-Livestream (YouTube) oder Telefonübertragung bei sich zu Hause am Gottesdienst teilnehmen.
„Die Kirche hat auch heute junge Gesichter“, erklärte der Vorsteher des Kirchenbezirks, Bezirksevangelist Manfred Keim, der den Seniorengottesdienst durchführte und dazu auch Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kreis der Jugend begrüßte. Die Jugendlichen unterstützten bei der musikalischen Mitgestaltung des Gottesdienstes – es war eine Instrumentalgruppe gekommen – und erfreuten die Gemeinde schon vor Beginn mit ihren Vorträgen. Aber auch ein ansehnlicher Chor, den Sängerinnen und Sänger der älteren Generation bildeten, bereicherte mit seinen schönen Liedvorträgen das Gottesdiensterleben, ebenso Orgel- und Klavierspiel.
Es war viel Dankbarkeit und Freude zu spüren. Und gewiss ging vielfach der Wunsch des Bezirksevangelisten in Erfüllung, der sonnige Sonntag möge sich auch auf die seelische Befindlichkeit auswirken und alle möchten wieder neu die Nähe Gottes erleben. Dabei verwies er darauf, dass es darum gehe, fest zu bleiben im Glauben und Gottvertrauen und gestärkt zu werden in der Liebe zu Gott und in der Liebe zum Nächsten.
Der helfende Gott
Der Bezirksevangelist legte der Predigt ein Bibelwort aus dem Alten Testament zugrunde, aus dem Buch Jesaja 46 die Verse 3 und 4:
„Hört mir zu, ihr vom Hause Jakob und alle, die ihr noch übrig sei vom Hause Israel, die ihr von mir getragen werdet von Mutterleibe an und vom Mutterschoße an mir aufgeladen seid: Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten.“
Dass die Glaubensgeschwister bis hierher Gottes Begleitung, Fürsorge und Hilfe erlebt, viele gute geistliche Gaben empfangen und Gnade in der Sündenvergebung erfahren hätten, ermögliche ihnen, freudig den Glaubensweg weiterzugehen – auch dann, wenn Belastungen, Krankheit, Sorgen und Trauer aufträten, führte der Bezirksevangelist aus. Bei Gott habe man immer Zuflucht; er sei denen nahe, die ihm vertrauten. „Egal in welcher Lebenssituation, Gott macht bei dir keine Unterbrechung!“, unterstrich er und erwähnte die Zusage Jesu Christi, bei den Seinen zu sein alle Tage. Dies bedeute also „auch an tiefschwarzen Tagen“, so der Bezirksevangelist. Auch erinnerte er daran, dass Jesus Christus – der gute Hirte – immer da gewesen sei („beim Sturm auf dem Meer, beim Kranken am Teich Bethesda, bei Maria und Martha, als Lazarus gestorben war“). Dies sei auch heute so. In dem Zusammenhang zitierte er Psalm 139, 1 ff: „Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“
Zu einem Predigtbeitrag wurde Priester Michael Birk gerufen, der die Kirchengemeinde Waiblingen leitet und stellvertretender Vorsteher des Kirchenbezirks ist. Er erwähnte Psalm 103: „Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat …“ Viel Gotterleben hätten die Glaubenden gehabt. Aber er sprach auch davon, dass ihr Glaube einen wunderbaren Ausblick habe: Gott der Vater werde das vollkommene Heil schenken, das er verheißen habe. Darauf dürften sie bauen. Und bezüglich der Zusage im Bibelwort des Gottesdienstes: „… ich will heben und tragen und erretten …“ ermunterte Priester Birk Jung und Alt, selbst auch tätig zu werden und den Nächsten, den Hilfsbedürftigen zu heben und zu tragen, zum Beispiel im Gebet.
Den musikalischen Schlusspunkt zum Ende des Gottesdienstes setzten Chor, Instrumentalgruppe, Orgel und die große Gemeinde gemeinsam mit dem Lied „Der Herr ist mein Licht“ (aus dem neuapostolischen Chorbuch, nach Psalm 27, 1. 3 .4, Musik Georg F. Root, 1820-1895).
Bericht: SR
Bilder: KE/UG