Voller Vorfreude wurde der Besuch des Bezirksapostels, Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, und seinen Begleitern schon Tage zuvor erwartet. In der ersten Adventswoche erlebte die Gemeinde dann am Mittwochabend das Fest. Auch wenn aufgrund der aktuellen Situation nicht die ganze Gemeinde live vor Ort sein konnte, so waren doch alle per Videoübertragung zugeschaltet.
Dem Gottesdienst lag das Bibelwort aus Markus 4, 26-29 zugrunde:
„Und er sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen der Ähre. Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.“
Die Adventszeit ist die Zeit der Vorbereitung. Kalendarisch bereiten wir Christen uns auf Weihnachten vor, zudem auch auf die Wiederkunft Jesu Christi. Das Warten und die Sehnsucht auf Gottes Sohn begleiten uns nicht nur im Advent, sondern durchs ganze Jahr – ein Leben lang.
Das Gleichnis vom Samen – von dem das Bibelwort handelt –, der ausgesät wird und aus dem etwas heranwächst bis hin zur Ernte, spiegelte der Bezirksapostel auf den Glauben. Unser Glaube muss auch wachsen und braucht Pflege. Das passiert nicht zwangsläufig über Nacht, sondern indem man aktiv dazu beiträgt.
Dabei geht es im Wesentlichen um die innere und äußere Haltung. Das Wort Gottes, das Evangelium, soll in uns heranwachsen und auch nach außen sichtbar werden. Die eigenen Worte sollte es prägen, die eigenen Taten und in allem, was wir tun, sollte das Evangelium erkennbar sein.
Besonders gut kann dies in der Nächstenliebe gezeigt werden. „Gibt es nicht jemanden in deinem Umfeld, dem du helfen kannst? Für den du da sein kannst? Entweder durch eine Tat oder indem du zuhörst und ein offenes Ohr hast?“, fragte der Bezirksapostel. Gerade in der aktuellen Zeit, in der wir durch die Pandemie auf Abstand sein müssen, können wir hierdurch auch Nähe schaffen.
Der Bezirksapostel erinnerte in der Predigt auch an das Gebot, Gott und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, und appellierte: „Streue guten Samen, bringe dich ein in der Gemeinschaft, sei ein Friedensstifter und vermehre Gottes Wort, bis Jesus Christus die Verheißung erfüllt und wiederkommt.
Das Abendmahl teilte der Bezirksapostel persönlich an alle Gläubigen aus, ein einzigartiger Moment, der bei den Teilnehmern noch lange nachklingen wird.
Festlich umrahmt wurde der Gottesdienst durch Beiträge mit der Orgel, zum Teil auch untermalt durch entsprechende Textvorträge. Zum Abschied wünschte der Bezirksapostel alles Gute und eine schöne Adventszeit.
Bericht: RA
Bilder: MH