Den Gottesdienst am Mittwochabend, 21. September 2022, feierte die Gemeinde Stuttgart-Münster mit Bischof Matthias Grauer (Reutlingen). Es war sein erster Besuch bei den Glaubensgeschwistern hier, seit er – im November 2021 – zum Bischof ernannt und mit der Aufgabe betraut worden ist, als Helfer des Apostels Jürgen Loy im Apostelbereich Stuttgart zu dienen.
Per Internet-Livestream oder Telefonübertragung konnten auch Gemeindemitglieder zu Hause am Gottesdienst und Bischofsbesuch teilhaben.
Grundlage für die Predigt in diesem Abendgottesdienst war ein Bibelwort aus dem Matthäusevangelium, aus den Seligpreisungen, mit denen die Bergpredigt Jesu eingeleitet wird: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen“ (Mt 5,9).
Jesu Friede
Zu Beginn sprach, von der Orgel begleitet, eine junge Glaubensschwester den Text des Liedes „Jesu Friede sei mit allen“ (Text und Musik: Jesus-Bruderschaft, Gnadenthal). Darauf bezog sich der Bischof als erstes: „Für mein Empfinden hat uns dies die Atmosphäre des Friedens Jesu Christi nahegebracht.“ Weil er göttlicher Natur sei, könne Jesu Frieden alles ausfüllen und sich tief ins Herz senken. Der Bischof wünschte, dass dieser „Beweis der göttlichen Nähe“ der Gemeinde zur Stärkung diene.
Im Fortgang der Predigt führte der Bischof aus, dass Jesus – „der Versöhner, der größte Friedensstifter, den es je gab, der Mittler zwischen Gott und Mensch“ – durch seinen Opfertod am Kreuz den grundlegenden, umfassenden Frieden zwischen Gott und Mensch gestiftet habe. Dadurch habe er dem Menschen Zugang zum Reich Gottes bereitet. Jesu Friede wirke in vielerlei Hinsicht, in ihm sei auch die Liebe Gottes zu spüren.
Selbst ein Friedensstifter werde man, wenn man Jesus Christus als Herrn annehme.
Um einen Predigtbeitrag bat der Bischof den stellvertretenden Gemeindeleiter, Priester Thomas Schwarz, sowie den Bezirksvorsteher, Bezirksevangelist Manfred Keim. Ein Gesangsensemble gestaltete – in Ergänzung zum Orgelspiel und Gemeindegesang – den Gottesdienst musikalisch mit. Den Schlusspunkt setzten die Musizierenden mit dem Liedvortrag „Wo ich auch geh und stehe“ (Text und Musik: Günter Brücher, 1930-2009), in dem das Sehnen nach dem zukünftigen Reich Gottes und damit vollkommenem Frieden besungen wird.
21. September, der Weltfriedenstag
Der Bischof erwähnte, dass der 21. September Weltfriedenstag ist – 1981 von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Friedens und 2004 vom Ökumenischen Rat der Kirchen zum Internationalen Tag des Gebets für den Frieden erklärt.
So wurde im Gebet zum Beginn und im Gebet zum Schluss des Gottesdienstes in besonderer Weise um Frieden gebetet. Auch sprach der Bischof in der Predigt voll Dankbarkeit vom Geschenk des „äußeren Friedens“, in Familie, in Gemeinde, in Gesellschaft, im Land: „Es ist ein hohes Gut, dass wir unbehelligt Gottesdienst feiern, zusammenkommen und unseres Glaubens leben können.“ Er rief dazu auf, Friedensstifter zu sein und sich auch in einer vielleicht ausweglos scheinenden Situation für Versöhnung und Frieden einzusetzen.