(22.05.2014) Gleich in doppelter Hinsicht herrschte an diesem Donnerstagabend eine gespannte Atmosphäre: Zum einen war es der erste Besuch von Bischof Bernd Bornhäusser in der Gemeinde Stuttgart-Mühlhausen, zum anderen braute sich ein bedrohliches Unwetter über dem Neckartal zusammen.
Dies tat der Vorfreude jedoch keinen Abbruch, während das Gemeindeorchester die Versammelten mit musikalischen Beiträgen auf den Gottesdienst einstimmte.
Als Predigtgrundlage diente 1. Könige 19, 7.8: »Und der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir. Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb«.
Der Jugendchor schuf nach dem Vorlesen des Bibelwortes mit dem von D. L. Schutte getexteten Lied »Ich, der Herr von Erd und All« und der dort enthaltenen Frage »Ich bin hier, Herr. Meinst du mich, Herr?« die Überleitung auf die Predigt des Bischofs.
Die Erlebnisse und Wunder des Propheten Elia bezeichnete der Bischof dann als ein spannendes Kapitel der Bibel. Der vorgelesenen Bibelstelle war vorausgegangen, dass Elia um sein Leben bangen und flüchten musste. Als er in der Öde unter einem Wacholder eingeschlafen war, rührte ihn ein Engel an und sprach die angeführten Worte zu ihm. Mit geröstetem Brot und einem Krug mit Wasser stärkte er ihn, sodass Elia bis zum Horeb, dem Berg der Gottesoffenbarung, gehen konnte.
Dieses Geschehen übertrug der Bischof in die heutige Zeit, indem er anführte, dass trotz Gotteserfahrungen und Erlebnissen, die Vertrauen und Glaubenszuversicht schafften, auch persönliche Niederlagen und herbe Enttäuschungen kommen könnten, die einem die Gedanken aufdrängten, dass es jetzt genug sei. Der Bischof riet, sich in solchen Situationen wieder an das Ursprüngliche zu erinnern. Gott und Jesus wieder im Blick zu haben, schaffe eine neue Perspektive, so der Bischof.
Bezirksevangelist Gerhard Greiner wurde noch um einen Wortbeitrag gebeten.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls setzten das Orchester sowie zwei Solisten den musikalischen Schlusspunkt mit dem von Wilhelm Hey vertonten bekannten Abendlied »Weißt du, wie viel Sterne stehen?«. Anzumerken wäre noch, dass die Unwetterfront ohne Schaden anzurichten weitergezogen war.