Ursprünglich war für diesen Sonntag der Wiederbezug des Kirchenneubaus in der Bad Cannstatter Dennerstraße geplant.
Da sich die Bezugsfertigstellung baulich verzögerte, hatte der Leiter der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, K.d.ö.R., Bezirksapostel Michael Ehrich, die Gläubigen des Kirchenbezirks Stuttgart-Bad Cannstatt in die Kirche nach Fellbach eingeladen, um mit ihnen einen inhalts- und ereignisreichen Gottesdienst zu feiern. Während die Teilnehmer in der Kirche eintrafen, stimmten der aus allen Gemeinden des Bezirks gebildete gemischte Chor, ein Orchester sowie die Orgel sie mit abwechslungsreichen musikalischen Beiträgen auf den Gottesdienst ein. Kurz vor Beginn trug eine Solistin die aus dem „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy stammende Arie „Sei stille dem Herrn“ (Werkverzeichnis: MWV 70) mit Orgelbegleitung vor.
Als Grundlage für seine Predigt verwendete der Bezirksapostel einen Teil aus Offenbarung 2, 10: „... Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Bevor er darauf weiter einging, brachte er seine Freude zum Ausdruck, mit den Versammelten den Gottesdienst erleben zu dürfen. Im Weiteren nahm er Bezug auf das von Charles Henry Purday komponierte: „Herr, weil mich festhält deine starke Hand, vertrau ich still“ nach einem Text von Helga Winkel, das der Chor nach Verlesen des Bibeltextes vorgetragen hatte. Er ermunterte die Versammelten, ihr Vertrauen in Gott stärken zu lassen und mit konkreten Erwartungen in den Gottesdienst zu gehen. „Lasst dieses Erleben nicht einfach an euch vorbei rauschen“, riet der Bezirksapostel.
Der Begriff „Krone des Lebens“ im vorgelesenen Bibelwort, so der Bezirksapostel weiter, beziehe sich auf das ewige Leben. Im Gegensatz zum begrenzten irdischen Leben, gebe es in der unmittelbaren Lebensgemeinschaft mit Gott dann keine negativen Begleitumstände wie z. B. Krankheit oder Leid mehr. Dies sei für den menschlichen Verstand nicht fassbar. Alle Christen weltweit vereine das Gebot zur Treue Gott gegenüber, die man auch als Beständigkeit im Glauben bezeichnen könne. Anhand biblischer Beispiele veranschaulichte der Bezirksapostel, dass mit der Treue zu Gott und dem Glaubensgehorsam stets Segen verbunden sei, auch wenn dies nicht immer sofort zu erkennen sei.
Anschließend bat er den Bischof Bernd Bornhäusser um einen Wortbeitrag, in dem dieser die Klarheit und den Ewigkeitsbezug in der Predigt unterstrich.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls vollzog der Bezirksapostel die zu diesem Termin geplante Zusammenlegung der Gemeinden Bad Cannstatt und Neugereut und wünschte der neuen Gemeinde ein Miteinander ohne Vorbehalte. In diesem Zusammenhang übertrug er dem bisherigen Gemeindevorsteher von Bad Cannstatt, Hirte Manfred Keim, die Leitung der neuen Gemeinde. Der bisherige Vorsteher von Neugereut, Evangelist Holger Brehm, erhielt das Hirtenamt. Er unterstützt den Hirten Keim in der Gemeindeleitung. Der vereinigten Gemeinde wünschte der Bezirksapostel äußeres und inneres Wachstum.
Mit dem von Jakob Heinrich Lützel vertonten Bibeltext aus Rut 1, 16.17: „Wo du hin gehest, da will auch ich hin gehen“ leitete der Chor auf die Segensspendung zur goldenen Hochzeit des im Ruhestand befindlichen ehemaligen Leiters des Kirchenbezirks, Jörg Wolff, und seiner Frau Bärbel sowie zur Silberhochzeit des derzeitigen Bezirksältesten Jörg Friedrich und seiner Frau Bärbel über. Beiden Paaren stellte er das Zeugnis aus, dass bei ihnen in den vergangenen 50 bzw. 25 Jahren das Gemeinsame im Vordergrund gestanden habe. Er gab ihnen Psalm 34, 9 auf den weiteren gemeinsamen Weg mit: „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!“ Mit dem Begriff „schmecket“ sei die Innensicht, mit dem Wort „sehet“ der Blick nach außen gemeint, schloss der Bezirksapostel das Bibelwort auf.
Mit den Klängen des Schlussliedes, das die große Gemeinde sang, endete dieser ereignis- und inhaltsreiche Gottesdienst.