Die Glaubensgeschwister der Gemeinden Stuttgart-Bad Cannstatt und Stuttgart-Münster freuten sich, mit Apostel Jürgen Loy am Mittwoch, 5. Juli 2023, den Abendgottesdienst zu feiern.
Der Gottesdienst für die beiden einander benachbarten Gemeinden fand in der Kirche in Bad Cannstatt, Dennerstraße 104 statt. Als Basis für die Wortverkündigung nahm der Leiter des Apostelbereichs Stuttgart ein Bibelwort aus einem bekannten Psalm Davids:
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser“
(Ps 23,1.2).
Gemeindemitglieder, die seit längerem Gottesdienste nicht besuchen können, nutzten gerne die Möglichkeit, per Video- oder Telefonübertragung an diesem Abendgottesdienst mit dem Apostel dabei zu sein. Musikalisch mitgestaltet und umrahmt wurde der Gottesdienst durch Orgelmusik, Vorträge eines gemischten Chors und Sologesang mit Klavierbegleitung.
Der liebende, fürsorgende Gott
Zu Gottesdienstbeginn besangen die Sängerinnen und Sänger Gottes unendliche, vollkommene Liebe: „Ich hab dich je und je geliebt“ (Chorbuch Nr. 333) und der Apostel wünschte allen das Wahrnehmen der göttlichen Liebe, Fürsorge und Begleitung. Sei jemand bildlich in bedrückende Hitze geraten, möge Gottes Wirken wie das im Psalm angesprochene frische Wasser die Seele erquicken und stärken.
Für so manche Glaubende seien die Psalmen Begleiter im Leben, ja „Anker der Seele“, meinte er, und gerade Psalm 23 mit seiner wunderbaren Tiefe spreche in die Lebenswirklichkeit („Da ist alles dabei, geistliches Werkzeug für die verschiedensten Lebenssituationen.“). So erlebten die Glaubensgeschwister einen bewegenden Moment, als der Apostel die Verse 1 bis 6 vortrug.
Im guten Hirten zeigte er Gott als den Beschützer, als den, der den Menschen nahe ist und für sie sorgt. „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ – wer in vertrauensvoller Gottesbeziehung stehe, sei dankbar für das, was er habe, und für das, was er bekommen werde; er dürfe feststellen: „Gott ist da! Bei Gott gibt es keinen Mangel.“ Der gute Hirte sorge auch dafür, tröstete der Apostel, dass in schwierigen, belastenden Situationen einem jemand oder etwas wie ein frisches Wasser guttue: „Gott hat etwas für dich!“ Zum Bild des Weidens auf grüner Aue („das frische Wasser und die grüne Aue können verschiedene Ausprägungen haben“) verwies er auf das Gebet und das Gottesdiensterleben, Ort des Friedens, wo es stille in der Seele werde und man Ruhe empfinde.
Gottes Begleitung, immer und überall
Dass Gott auch im „finsteren Tal“ da ist, machte der Apostel deutlich an der im Lukasevangelium geschilderten Begebenheit, als der auferstandene Christus die verstörten Jünger begleitete, die nach Emmaus gingen (Lk 24,13ff). So ein finsteres Tal könnten Angst, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung sein, erklärte er, vielleicht eine „Sackgasse des Lebens“, eine schlimme Situation existenzieller Art. „Und doch ist Gott da in deinem Leben! Der gute Hirte geht dir nach. Er begleitet dich und ist da, auch wenn alles schiefgeht, auch wenn du keinen Weg erkennst und noch nicht erleben kannst, dass du aus dem Dunklen herauskommst.“
In diesem Zusammenhang erinnerte der Apostel an die Mut machende Zusage Jesu Christi: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Mt 28,20). Jesus Christus verstehe alle Empfindungen, alle Schmerzen, alles Verlassen-Sein, alle Versuchungen, alles Leid. Er unterstrich: „Bei ihm, der den Tod besiegt hat, stirbt die Hoffnung nie“.
Aus dem Erkennen und der Erfahrung der göttlichen Fürsorge und Begleitung habe der Psalmdichter gar nicht anders können, meinte der Apostel abschließend, als voller Vertrauen zu sagen: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang“ (Vers 6).
Der gute Hirte gibt alles …
… in seiner Liebe, damit wir sündige Menschen leben können, sogar sein Leben. Dies kommt auch in dem Lied zum Ausdruck, das alle miteinander vor der Feier des Heiligen Abendmahls sangen: „Der Hirte stirbt für seine Herde“ (Gesangbuch Nr. 47,1.2).
Um einen Predigtbeitrag in diesem das Vertrauen in Gott stärkenden Gottesdienst bat der Apostel den für den Arbeitsbereich Stuttgart zuständigen Bischof Matthias Grauer.
Bericht: SR
Bilder: SL