Die Anfänge der Neuapostolischen Kirche in Schwaikheim gehen auf die Jahre 1931/1932 zurück, als Kirchenmitglieder aus Stuttgart-Bad Cannstatt und aus Waiblingen nach Schwaikheim kamen, um Mitbürger mit dem neuapostolischen Glauben bekannt zu machen. Ab 1932 wurden in einer Wohnung in der Bismarckstraße 19 Gottesdienste durchgeführt, bis dies aufgrund der politischen Verhältnisse unmöglich wurde.
Nach Kriegsende fanden in Schwaikheim ab 1948 wieder regelmäßig Gottesdienste in einer Wohnung in der Bahnhofstraße 82 statt. Die Zahl der Gemeindemitglieder nahm innerhalb weniger Jahre so zu, dass am 1. Januar 1951 die neuapostolische Kirchengemeinde Schwaikheim selbständig wurde. Bis dahin gehörten die Glaubensgeschwister von Schwaikheim zu der Kirchengemeinde Korb. Zum ersten Vorsteher wurde Priester Albert Ruckh gesetzt.
Durch das stete Wachstum der Gemeinde, wurde die bisherige Versammlungsstätte in der Bahnhofstraße zu klein. Deshalb ließ die neuapostolische Kirchenleitung auf dem Grundstück Seitenstraße 29 (jetziger Standort) eine kleine Kirche errichten, die am 11. Dezember 1954 eingeweiht wurde.
Bis 1960 diente der nunmehrige Evangelist Ruckh der Kirchengemeinde und von 1960 bis 1978 Priester Schmid als Vorsteher. Am 5. April 1978 wurde Priester Gerhard Weitbrecht als Vorsteher beauftragt.
Ende 1988 zählte die Gemeinde über 100 Mitglieder, so dass es in der kleinen Kirche oft sehr eng war. Außerdem fehlten Nebenräumen für die Jugend, und die Kinder sowie für sonstige Gemeindeaktivitäten. Daher entschloss sich die Kirchenleitung zum Abriss des alten Gebäudes und zu einem Neubau an gleicher Stelle.
Am 22. Oktober 1989 wurde die durch das Architekturbüro Fischer aus Weinstadt-Endersbach sehr ansprechend gestaltete neue Kirche eingeweiht. Das Gotteshaus hat einen großen Kirchenraum mit 120 Sitzplätzen. Für Eltern mit Kleinkindern steht ein Raum mit einem Sichtfenster zum Kirchenschiff zur Verfügung. In der unteren Ebene befindet sich die Sakristei, der Jugendsaal, Garderobe, Teeküche, Toiletten sowie Abstellräume. Der Gottesdienst kann über Lautsprecher in alle Räume übertragen werden. Das Kirchenschiff ist mit einer elektronischen Orgel ausgestattet, der Jugendsaal mit einer Kleinorgel.
In einem festlichen Gottesdienst wurde am 28. Juli 2005 der langjährige Vorsteher, Priester Gerhard Weitbrecht, nach 40 Jahren Amtstätigkeit durch Apostel Werner Kühnle in der Kirche Schwaikheim in den Ruhestand versetzt. Priester Weitbrecht wirkte über 32 Jahre mit viel Freude und Einsatz als Vorsteher in der Gemeinde. 171 Anwesende, darunter auch Bürgermeister Gerhard Häuser mit Frau und Tochter, erlebten den Gottesdienst bei hochsommerlichen Temperaturen. Der Apostel beauftragte als Nachfolger Priester Peter Lechner aus der Gemeinde Korb.
Im Jahre 2006 erhielt die Gemeinde eine hochwertige komplette Kücheneinrichtung. Um dieses Projekt verwirklichen zu können, ergriff die Jugend die Initiative. Räumen und Streichen erfolgten nach einem straffen Zeitplan und in kurzer Zeit verwandelten sich die dunklen Kellerwinkel in helle Räumlichkeiten.
Anlässlich eines Gottesdienstes in Fellbach am 2. Februar 2014 beauftragte Bezirksapostel Michael Ehrich unter anderem den bisherigen Vorsteher, Priester Peter Lechner, mit der Gemeindeleitung von Bittenfeld und Weiler zum Stein. Zum neuen Gemeindeleiter von Schwaikheim setzte er Priester Ludwig Meßmer.
Außer den Gottesdiensten sonntags und mittwochs findet sonntags, parallel zum Gottesdienst, für 3- bis 6-jährigen Kinder "Vorsonntagschule" und für 6- bis 13-jährigen "Sonntagschule" statt. Der Gemeindechor erhält in den wöchentlichen Übungsstunden das theoretische und praktische Rüstzeug für sein Mitwirken in den Gottesdiensten.
In und um das Kirchengebäude finden über das Jahr verteilt zahlreiche weitere Veranstaltungen statt. Gottesdienste in italienischer sowie serbokroatischer Sprache mit anschließendem Imbiss fördern die Integration ausländischer Mitbürger. Neben Aktivitäten, bei denen die Gemeinschaft der Kirchenmitglieder gepflegt wird, wie Gemeindeausflüge in die Umgegend, Nachtrallye durch Schwaikheim mit Übernachten im Kirchengebäude oder „Schnitzeln und schnarchen“, werden auch soziale Projekte wie Aktionen in der Vesperkirche oder für den Tafelladen und weitere Benefizveranstaltungen durchgeführt, die insbesondere von den Jugendlichen aktiv unterstützt werden. Das alljährlich am am zweiten Advent stattfindende Singen und Musizieren im Kirchengebäude findet stets großen Anklang in der Bevölkerung.
Die Mitglieder der Gemeinde wirken darüber hinaus bei zahlreichen Veranstaltungen in der politischen Gemeinde mit, so zum Beispiel bei der „Remsputzete“ oder der Mitgestaltung des Ferienprogramms für Kinder. Auch am „Markt der Möglichkeiten“ im Jahre 2007 wurde mit einem Stand in der Gemeindehalle das vielfältige Glaubens- und Gemeindeleben der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Zum 31.12.2013 zählen zur Kirchengemeinde Schwaikheim 112 Mitglieder, darunter 16 Jugendliche und 5 Kinder. Sie wird seelsorgerisch durch den Vorsteher, drei weitere Priester und vier Diakone betreut.
Stand: März 2014